In die Jahre gekommen ist die Breil-Orgel in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Medebach. Sie stammt aus dem Jahr 1965 und ist als dreimanualiges Schleifladeninstrument mit mechanischer Tonerzeugung ausgestattet. Eine elektrische Registertraktur war schon in ihrer Bauzeit etwas Besonderes.
Nach einer sehr kurzen Vorlaufzeit von nur 18 Monaten fiel am 30. September 2024 der Startschuss zur Renovierung der Breil-Orgel. Es war die erste größere Maßnahme seit Bau der Orgel im Jahr 1965. Durch altersbedingten Verschleiß in den vergangenen 60 Jahren befand sich das Instrument in einem desolaten Zustand: Große Teile der elektrischen Anlage waren veraltet und stellten ein Sicherheitsrisiko dar. Typische Verschleißelemente wie Schleifendichtungen, Balgbespannungen, Pulpeten sowie die gesamte Elektrik waren verbraucht und mussten erneuert werden. Die Verschmutzungen, auch verursacht durch den Sakristeibrand vor 25 Jahren, hatten deutliche Spuren hinterlassen, die sich im Klangbild zeigten. Die großen Prospektpfeifen waren infolge Materialermüdung eingeknickt. Im Rahmen der substanzerhaltenden Maßnahmen erfolgte die Reinigung und Reparatur der Pfeifen in der Orgelbauwerkstatt in Höxter-Ottbergen. Da der Verschmutzungsgrad sehr hoch war (u. a. Rußablagerungen auf den Pfeifenkernen und in den Kernspalten)mussten alle 2.914 Pfeifen mit einer milden Seifenlauge gewaschen werden.
Am 25. Mai 2025 und zeitgleich mit dem Festhochamt anlässlich des 40. Weihetages von Pfr. Dr. Funder erklang die Orgel zum ersten Mal im renovierten Zustand. Nach dem neuen Anstrich des Orgelprospektes erscheint die Orgel nicht nur optisch, sondern auch akustisch in neuem Glanz. Auch für das ungeübte Ohr ist der Unterschied deutlich wahrnehmbar: Die Orgel klingt nun voller, getragener und weniger schrill. Durch die neue Windanlage können jetzt alle Register gezogen werden. Dekanatskirchenmusiker Werner Komischke, der den Festgottesdienst mit der Solistin Sophia Heller musikalisch begleitete, stellte mit der Liedauswahl ein beeindruckendes Klangbild der neuen Orgel vor. Ein Fachmann bewertete die Qualität der neuen Orgel in seiner Stellungnahme, dass sie nicht mehr von einem neuen Instrument zu unterscheiden sei. Daher gilt unser ganz besonderer Dank der Firma Orgelbau Sauer und Heinemann und ihren Mitarbeitern aus Höxter für die hervorragende Ausführung der Arbeiten und die unkomplizierte und sehr angenehme Zusammenarbeit. Mit großem handwerklichen Geschick haben sie die Orgel in vielen Stunden wieder hergerichtet und den ambitionierten Zeitplan eingehalten (die Intonationsarbeiten wurden erst kurz vor dem Einsatz fertiggestellt). Durch die von ihnen gestellte Ersatzorgel konnten die Gottesdienste während der Arbeiten weiterhin musikalisch bearbeitet werden.
Unser Dank gilt auch dem Malerbetrieb Grosche aus Küstelberg für den neuen Anstrich des Prospektes, der Firma Heino Hast für die Ausführung der elektrischen Arbeiten und Installation der neuen funkgesteuerten Liedanzeiger, der Firma ecantore Stephan Renkens für Beratung und Lieferung der Liedanzeiger sowie Herrn Dekanatskirchenmusiker Werner Komischke für die Begleitung des Projektes. Nicht zu vergessen sind die Spender, die mit ihren teils beträchtlichen Spenden diese Renovierung überhaupt erst ermöglicht haben. Dafür ein besonderes „Danke schön“ und ein herzliches „Vergelts Gott!“
Die neue Orgel ist nun für die nächsten 50 bis 60 Jahre gut gerüstet – ad maiorem Dei gloriam!
Verwaltungsleiter Heiner Hast und Pfarrer Dr. Achim Funder
