© Rita Maurer

Muttergottestag

Die Entstehung der Wallfahrt

Das Gnadenbild „Unserer lieben Frau von Merklinghausen“ stammt aus dem 13. Jahrhundert. Merklinghausen war ein Hof und eine Pfarrei, aus der 1231 die Stadt Hallenberg hervorgegangen ist. Die über 1000 Jahre alte, gut erhaltene Unterkirche stammt aus dieser Zeit. Einer Sage nach soll die Gottesmutter Maria sich diesen Platz selbst ausgesucht haben, weil immer wieder Baumaterial dort gefunden wurde, so dass die ersten Hallenberger Siedler ihre eigentlich woanders geplante Kirche schließlich an dieser Stelle errichteten.

Das katholische Hallenberg ist um 1583/84 in den „Truchsessischen Wirren“ für kurze Zeit zum Calvinismus übergewechselt und das Gnadenbild sollte verbrannt werden, die Brandspuren sieht man noch heute. Die Wallfahrten wurden eingestellt, die Madonna wurde aber weiterhin im stillen Gebet verehrt. Sie wurde von ihrer spätromanischen in eine barocke Form umgewandelt, um die Brandspuren zu verdecken. Daher dachte man, die Madonna wäre verloren. Pater Ansgar Pöllmann entdeckte sie schließlich 1927 unter der barocken Figur. Sie wurde wieder in ihre ursprüngliche Form zurückversetzt und die Wallfahrt fand wieder regelmäßig statt.

Selbst die Umstände des zweiten Weltkriegs konnten daran nichts ändern, immer mehr Pilger schlossen sich der Wallfahrt an. In den Jahren nach dem Krieg sind bis zu 2000 ostvertriebene Schlesier, Sudeten- oder Ungarndeutsche nach Hallenberg gepilgert.

Die Gläubigen aus Züschen kommen seit 1945 gemeinsam mit ihrem Musikverein zu Fuß. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges hatten sie gelobt, jedes Jahr der Gottesmutter in Hallenberg für ihren Schutz zu danken, wenn sie den Beschuss der amerikanischen Soldaten überstehen sollten. Dieses Gelübde halten die Züscher bis heute ein.

 

Dieses Jahr feiern wir den Muttergottestag am Sonntag, 20.08. 2023

 

10.00 Uhr Festhochamt an der Unterkirche

Hauptzelebrant: Dechant Andreas Neuser, Pfarrer im Pastoralen Raum Attendorn

anschließend feierliche Prozession zur Pfarrkirche

 

16.00 Uhr Marienvesper in der Pfarrkirche

Predigt: Diakon Eckhard Witt

 

20.00 Uhr Lichterprozession ab der Pfarrkirche,

anschließend Festandacht auf dem Platz an der Unterkirche

 

Den ganzen Tag besteht die Möglichkeit zum stillen Gebet vor dem Gnadenbild in der Pfarrkirche.